Wir wünsche euch und euren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und freuen uns auf ein sportlich bewegtes Jahr 2018!    


Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Ein spannendes und veränderungsreiches Jahr neigt sich zu Ende. Daher möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen ÖBS-Mitgliedern bedanken. Einerseits für die aktive und positive Teilnahme bei all unseren Intervisionen, Supervisionen und insbesondere unserer Fachtagung, andererseits auch für euren unermüdlichen Einsatz und die Professionalität in der Umsetzung der sportpsychologischen Maßnahmen im Rahmen der Spitzensportförderung. In dieser Zeit der Veränderungen, in der wir verstärkt mit gesellschaftlichen Themen (wie politischen und gesetzlichen Erneuerungen, geforderten Höchstleistungen, Gewalt im Sport, …), ins neue Jahr starten, wissen wir den kollegialen Austausch und die Stabilität sehr zu schätzen.

ÖBS-Herbstfachtagung, Hallein/Rif


Am 17. und 18.11.2017 fand die diesjährige ÖBS Herbstfachtagung unter dem Titel "Wer führt im Sport?" statt. Die Tagung eröffnete Günter Amesberger mit seinem Vortrag "Wer führt im Sport? - Herausforderungen in der sportpsychologischen Betreuung",.

Zentrales Anliegen des Beitrags war es, aufzuzeigen, dass Führung im Sport an viele Bedingungen geknüpft ist. Die komplexen sportpolitischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen (z.B. Länder und Bund) machen Führen im Sport grundsätzlich schwierig. Die Gestaltung von Rahmenbedingungen zwischen Managen und Führen wird daher nicht nur formell sondern auch stark informell geprägt. Mit einer kleinen Übung zum Führen sollte demonstriert werden, dass mit jeder Schnittstelle (direkte Kommunikation, Instruktion über Trainer/in, Vorgabe durch sportliche Leitung, …) die Komplexität in der Führungsanforderung enorm steigt. Vor diesem Hintergrund wurde auf unterschiedliche Ansprüche des Führens (Problemlösen, Unsicherheitsreduktion, Entscheiden, …) übergeleitet, um einerseits auf die psychische Beanspruch andererseits aber auch die Führungskrise (Menschen/Sportler/innen stehen Führung sehr skeptisch gegenüber) hinzuweisen. Daraus lassen sich wesentliche Kompetenzen für Führungskräfte ableiten, die auch entsprechend gecoacht werden können.

 Der Workshop mit Thomas Brandauer zu Diagnostik und Fragestellungen im Coaching von TrainerInnen bot drei Fallbeispiele, die in Kleingruppen zu bearbeiten waren, um subjektive Theorien und Haltungen in der Beratung zu reflektieren und in Bezug zu Interventionsmöglichkeiten und deren mögliche Wirkungen zu setzen.

Beim anschließenden Get Together (Simmerlwirt) wurde bei Speis und Trank weiter Fachwissen ausgetauscht, neue Kolleginnen und Kollegen kennengelernt und über zukünftige gemeinsame Projekte diskutiert.

Zu Beginn des zweiten Tages stellten sich vier neue ÖBS-Mitglieder mit ihren Tätigkeitsfeldern und Interessenschwerkunkten vor. Anschließend referierte Kollege Thorsten Weidig aus Hamburg über Aufgaben und Selbstverständnis in der sportpsychologischen Arbeit mit Trainern anhand dreier Fallbeipiele. Beeindruckend wurden Herausforderungen und Fallen thematisiert und mit ethischen Ansprüchen und Werthaltungen konfrontiert. In dialogischer Weise wurden mit den  TeilnehmerInnen Funktionen und Rollen in der sportpsychologischen Arbeit und deren Konsequenzen für effiziente Interventionsmöglichkeiten diskutiert. Im Anschluss berichtete Andrea Keplinger in ihrem Vortrag zu geschlechtsspezifischen Unterschieden über die historische Entwicklung der Rolle der Frau im Sport und genderspezifische Fragestellungen. Den Abschluss machte Norbert Meister zum Thema "Führen in Gruppen unter besonderer Berücksichtigung von Techniken der Workshop Moderation". Der Workshop verdeutlichte die Bedeutung der SportlerInnenpartizipation zur Entwicklung von Zielorientierung und Motivation.
Was auf EinzelsportlerInnenebene das AthletInnengespräch ist, stellt auf Teamebene die Moderation von Teamsitzungen dar. Auf dieser Ebene geht es vor allem um die Prozessbegleitung durch den/die ModeratorIn. Prozessbegleitung verlangt von SportpsychologInnen Funktionsklarheit. Im Falle der Moderation ist es entsprechend hilfreich, die Funktion mit der zu moderierenden Gruppe abzuklären.
Im Workshop hat sich als Hauptthema die Auftragsklärung herausgestellt und die Herausforderung der Übergangsgestaltung zwischen vorgebenden und partizipativen Prozessen.
Theoretisch wurden hierzu unterschiedliche Arbeitsrahmen zu Moderationsprozessen definiert.

Wir bedanken uns im Namen des ÖBS für die Mitwirkung aller Vortragenden und für die besonders konstruktive und positive Stimmung der TeilnehmerInnen, die diese Herbstfachtagung zu einer äußerst gelungen Veranstaltung gemacht hat.

O-Töne:

"Das „come together“ war für mich ein Highlight der Fachtagung 17.
Der gemeinsame Austausch nach den Impulsvorträgen war für mich sehr bereichernd."

"Sowohl die Vortragenden, als auch die anwesenden Kollegen und Kolleginnen haben die Veranstaltung für mich persönlich zu einem sehr gelungenen Event gemacht."

Interdisziplinäre Tagung der SportpsychiaterInnen in Wien


Am 24. und 25.11.2017 fand in Wien im Rahmen der interdisziplinären Tagung zu Sport, Psyche, Ethik, Recht, Gesundheit ein fachlicher Austausch zwischen der Sportpsychiatrie, der Sportpsychologie und dem Sportrecht statt. Von Seiten des ÖBS referierten Sylvia Heigl über sportneuropsychologische Aspekte des Schädelhirntraumas, Günter Amesberger zu psychologischen Aspekten des Dopings und Andrea Engleder zu Gewalt im Sport und Essstörungen.

Die zentralen Themenbereiche und Diskussionen umfassten den Machtmissbrauch im Leistungssport und den damit einhergehenden traumatisierenden Folgen von sexualisierter Gewalt. Ein weiterer Schwerpunkt galt den körperlichen und psychischen Folgen von Doping. Weiters wurde im Rahmen des Themenschwerpunktes Depression und Suizidalität klar zwischen mentaler Stärke im Sport und psychischer Gesundheit unterschieden. Ein aufrührendes Thema war die Gefahr von Schädelhirntraumata und deren Folgen, denen zahlreiche SportlerInnen tagtäglich ausgesetzt sind. Die Sportpsychiater forderten in diesem Zusammenhang klare Regeländerungen in hochbetroffenen Sportarten wie Fußball, was in diesem Beispiel ein Verbot für Kopfbälle beinhalten würde.  Essstörungen und problematische Körperbilder im Sport stellten einen weiteren wichtigen Themenschwerpunkt dar . Im Anschluss wurde von den SportpsychiaterInnen nochmals festgehalten, dass es in den 4 Kernbereichen Schädelhirntrauma, Gewalt, Doping und Essstörungen gilt, vermehrt das Bewusstsein der Verantwortlichen im Sport zu schärfen und Kampagnen zu starten sowie die Vernetzung mit den weiteren Fachdisziplinen wie der Sportpsychologie zu intensivieren.

Sexualisierte Gewalt im Sport - ReferentInnenausbildung 2018


Seit Wochen bewegen Schlagzeilen zu sexuellen Übergriffen im Sport. Dies führte auch vermehrt zu Anfragen für Präventionsschulungen an die Sportpsychologie. Der Verein 100% Sport, der sich schon jahrelang der Strategie gegen sexuelle Gewalt im Sport widmet, kooperiert zu diesem Thema sehr eng mit dem ÖBS und bietet auf seiner Homepage Informationen für Betroffene und Angehörige. Als SportpsychologInnen stellen wir eine zentrale Schüsselposition zwischen Sport und externen Hilfsorganisationen dar und sind wiederholt bemüht zu betonen, dass der Schutz von AthletInnen und TrainerInnen in allen Maßnahmen und Handlungen gegeben sein muss.

In diesem Zusammenhang gibt es auch 2018 wieder die Möglichkeit an einer ReferentInnenschulung zu sexualisierter Gewalt im Sport teilzunehmen, die von 100% Sport kostenlos angeboten wird. Voraussichtlicher Termin ist 9.-11. März 2018 in Wien. Eine genaue Einladung erfolgt bei fixer Terminsicherung an die ÖBS Mitglieder. Wir möchten an dieser Stelle wieder alle Kolleginnen und Kollegen dazu einladen, sich für diese sehr fundierte Schulung anzumelden, die von zwei sehr erfahrenen und herzlichen Kolleginnen aus Deutschland durchgeführt wird. 

Neuerliche Durchführung der Erhebung zur sexualisierten Gewalt: Das ÖBS möchte an dieser Stelle alle Mitglieder zur Teilnahme an der Umfrage zur sexualisierten Gewalt bitten. Wichtig wäre es für das ÖBS einen umfassenden Einblick in die Bedeutung des Themas in der sportpsychologischen Beratung und möglicherweise auch dessen Veränderung zu erhalten. Dafür würden wir euch bitten, folgenden Fragebogen-Link zu nutzen, auch wenn ihr mit dem Thema noch keine Berührungspunkte hattet. Dies ist auch eine wichtige Rückmeldung für uns. Danke!

        http://bit.ly/2mm0QHq

        Achtung: Der Fragebogen kann nur mittels Google Chrome Browser auf einem Computer (kein Tablett/Smartphone) ausgefüllt werden – man kann diesen gratis unter https://www.google.com/chrome/browser/desktop/index.html installieren.

Neue Mitglieder im ÖBS


Wir begrüßen folgende neue Mitglieder im 2. Halbjahr 2017 im Bundesnetzwerk Sportpsychologie ganz herzlich und freuen uns auf die Zusammenarbeit:

  • Mag. Weinschenk Elisabeth: Mental Coach aus Wien
  • Mag.Tweraser Margit: Sportpsychologin aus Wien
  • Mag. Miksch Nicole: Sportpsychologin und Sportpsychotherapeutin aus Wien
  • Mag. Müller Christine: Sportpsychologin aus NÖ

ÖBS interne Termine


SALZBURG

SAVE THE DATE: ÖBS-Herbstfachtagung von Freitag 16.11.2018 ab  14.00 Uhr bis Samstag 17.11.2018  16.00 Uhr in Hallein/Rif an der Universität Salzburg.

WIEN

  • Intervision am Freitag, 23.02.2018 von 10.00 - 12.00 Uhr zum Schwerpunktthema Elterncoaching im Leistungssport.
    Ort: ÖBS Kompetenzzentrum Wien, Auf der Schmelz 6a, 1150 Wien
    Bitte um Anmeldung bis 21.02.2018 an andrea.engleder@sportpsychologie.at
  • NEU! FALLSUPERVISION  mit Günter Amesberger am Samstag, 07. April 2018 von 10.00 - 17.00 Uhr
    Ort: ÖBS Kompetenzzentrum Wien, Auf der Schmelz 6a, 1150 Wien.
    Eine Fragestellung - viele Zugänge! Unter diesem Motto möchte die Supervision Kolleginnen und Kollegen zu einem fachlichen Austausch zu konkreten Fällen aus der psychologischen Beratung von AthletInnen, TrainerInnen, Eltern und Teams einladen. Nutzt das Feedback anwesender Kolleginnen und Kollegen für neue Sichtweisen und Zugänge zu euren Fragen und die umfangreiche Erfahrung und den systemischen Blick von Günter Amesberger für euer praktisches Arbeiten.
    Bitte um verbindliche Anmeldung bis spätestens 02. April 2017 an andrea.engleder@sportpsychologie.at (Maximal 10 TeilnehmerInnen)
  • Methodenworkshop zum Thema Mentales Training mit Kindern und Jugendlichen am Freitag, 20. April 2018 von 14.00 - 20.00 Uhr. Ziel ist das Kennenlernen und Üben von mentalen Trainingstechniken in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Welche mentalen Kompetenzen sind in dieser Altersgruppe zu entwickeln und wie könne diese altersgerecht erarbeitet und trainiert werden. Wir laden alle Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich ein auch eigene mentale Techniken aus dem Kinder- und Jugendsport vorzustellen, mit denen ihr gute Erfahrung gemacht habt.
    Die Koordination der Übungen und die Anmeldung erfolgt über Andrea Engleder  andrea.engleder@sportpsychologie.at. Bitte um verbindliche Anmeldung bis 10. April 2018 (Maximal 15 TeilnehmerInnen).

LINZ

  • NEU! Intervision am Freitag, 19.01.2018 von 13.00 - 15.00 Uhr
    Ort: Olympiazentrum Linz, Auf der Gugl 30, 4020 Linz  (ein genauer Raum wird bei Anmeldung noch mitgeteilt) ÖBS Wien Andrea Engleder gemeinsam mit OZ Linz-Verantwortlichem für Sportpsychologie Stefan Aigner.
    Bitte um Anmeldung bis Mittwoch, 17.01.2018 an andrea.engleder@sportpsychologie.at

Termine von Kooperationspartnern

  • asp Tagung 2018 in Köln 10.-12. Mai 2018 - Die Psychophysiologie der Handlung www.asp2018.de
  • GSNP (Gesellschaft der Sport-Neuropsychologie) Fachtagung in Wien am 23. Juni 2017 in Kooperation mit dem ÖBS. Programm und Einladung folgt. www.gsnp.de