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Das Österreichische Bundesnetzwerk Sportpsychologie (ÖBS) ist ein Garant für Kompetenz in der Sportpsychologie in Österreich. In der Zukunft werden wir uns verstärkt mit neuen Schwerpunkten und der Entwicklung längerfristiger Konzepte auseinandersetzen, um auch dem internationalen Vergleich in der Sportpsychologie standhalten zu können:

  • Langfristige Konzepte mit Fachverbänden und entsprechende sportartspezifische Schwerpunktsetzungen sind ein bedeutsamer Aspekt der Weiterentwicklung. Ebenso die nahtlose Verknüpfung von Anwendung und Forschung, die genaue Abstimmung auf die ganz spezifischen Bedürfnisse des Sports und die ständige fachliche Weiterbildung.
    Aus psychologischer Sicht ist vor allem der Blick auf die gesamte Sportkarriere unter den jeweiligen spezifischen Bedingungen einzelner Sportarten in den Blick zu nehmen.
  • Entwicklung von sportartspezifischen Trainingsmethoden und interdisziplinären Ansätzen:
    Psychosoziale Voraussetzungen der Leistungserbringung, die Weiterentwicklung sportpsychologischer Trainingsmethoden, die Optimierung der geeigneten Lehr-, Trainings- und Coachingstrategien sowie sportartspezifischer prozessbegleitender Diagnostik wird weiterhin von großer Bedeutung sein. Den Wechselwirkungen zwischen persönlicher Arbeit und der Nutzung technischer Hilfsmittel, wie Biofeedback und anderer objektiver Verfahren, die insbesondere neurowissenschaftliche Erkenntnisse fachgerecht integrieren, wird künftig besondere Aufmerksamkeit zukommen. In interdisziplinären Ansätzen wird auch die Integration sportpsychologischer Methoden in das Trainings- und Wettkampfgeschehen ein wichtiger Schwerpunkt sein.
  • Sport zur Stärkung der Persönlichkeit nutzen:
    Bewegung und Sport gehören zu den freudvollsten Tätigkeiten des Menschen. Persönliche Entwicklung, Beziehung, Kontakt, Freundschaft und Lebensqualität können im Sport gelebt und entwickelt werden. Dazu braucht es den unterstützenden und kritischen Blick auf menschliche Werte und zweifelhafte Entwicklungstendenzen der Medialisierung, Kommerzialisierung und Instrumentalisierung des Sports. Die Stärkung der Persönlichkeiten der Sporttreibenden und Betreuenden auf der einen Seite und entsprechende Team- und Organisationsentwicklung auf der anderen Seite sind zentrale Herausforderungen der Zukunft.
  • Unterstützung in schwierigen Situationen und Phasen für AtheltInnen:
    Fragen der Gleichstellung, der Migration, des Umgangs mit Gewalt und Übergriffen, aber auch der sozial verbindenden Möglichkeiten durch Leistungssport müssen und können aus sportpsychologischer Perspektive immer wieder aufgegriffen werden. Sie bedürfen geeigneter und geschützter Settings, um auch heikle Themen ansprechen und bearbeiten zu können. Die Vernetzung mit entsprechenden psychosozialen Einrichtungen ist weiter zu entwickeln.
  • Gezielte Nachwuchsförderung
    Angestrebt wird noch mehr Aufmerksamkeit auf umfassende Konzepte für die systematische Entwicklung von personalen- und sozialen Kompetenzen von Kindern- und Jugendlichen im Sport zu legen. Die Frage, in welchen Entwicklungsabschnitten Kinder und Jugendliche welche Kompetenzen erwerben sollen, damit eine positive, mehrperspektivische Entwicklung (Schule/Bildung, Sport, Beruf, Familie, …) sowohl für den Leistungssport als auch für das gesamte Leben ermöglicht wird, ist umfassend zu erforschen und in Projekten umzusetzen.
  • Internationale Vernetzung und Synergien im Bereich Ausbildung und Forschung:
    Die oben angesprochenen Perspektiven setzen Forschung und Aus- sowie Weiterbildung voraus. Auch diese Aspekte können nur in geeigneten nationalen und internationalen Netzwerken vorangetrieben werden.